Schädelkunde:


Der Schädel (cranium)

Der Kopf des Menschen oder des Tieres, vom lateinischen cupa oder chup = Becher oder Hirnschale abgeleitet, ist der durch den Hals mit dem Rumpf verbundene Teil des Körpers, welcher das Gehirn und die Sinnesorgane des Gesichtes, des Gehörs, des Geschmacks sowie die Eingangspforten der Atem- und Verdauungswege enthält. Somit einer der interessantesten Körperteile.



Mann oder Frau?

Das Geschlecht lässt sich nach verschiedenen Gesichtspunkten bestimmen. Der weibliche Schädel ist kleiner und leichter, seine Höhe ist gering und seine Breite enorm. Da das Hinterhaupt breit und der Gesichtsschädel schmal ist, sind die Augenhöhlen gross und die Augenwulste kaum sichtbar. Die Profillinie zwischen Stirnbein und Hinterhauptbein ist beim männlichen Schädel gewölbt und beim weiblichen sehr abgeflacht. Bei den Zähnen lässt sich aufgrund der Stellung, Form und Abrasionen das Alter mitbestimmen.

Nebst der Alters- und Geschlechtsbestimmung gehört die Kraniometrie d.h. das Vermessen der Schädel und die Kranioskopie d.h. die Beschreibung von metrisch nicht feststellbaren Eigentümlichkeiten wie Anomalien, Krankheiten, Verletzungen etc. zum zeitaufwendigen Hobby.



Das Präparieren von Tierschädeln

Es gibt drei Möglichkeiten einen noch mit Fleich umgebenen Kadaver oder Totenkopf so zu präparieren, dass man ihn anschliessend in eine Vitrinestellen kann, und er noch viele hundert Jahre als Lehr- und Anschauungasmaterial erhalten bleibt.

Bei der ersten Methode legt man den Kadaver in einen Ameisenhaufen und wartet bis alles abgenagt ist. Dies kann sehr lange dauern und muss überwacht werden, da der Asfresser (Fuchs etc.) den Geruch von weitem wahr nimmt und die Knochen wieder ausgräbt. Bei dieser Methode zerstört man unweigerlich den Bau der Waldameisen, was nicht zu empfeheln ist! DasGanze eignet sich höchstens für kleine Nagetiere oder Vögel.

Bei der zweiten Methode gibt man den Schädel oder das Tierskelett in ein verschliessbares Gefäss und wartet bis die Fäulnisbakterien ihre Arbeitgeleistet haben. Diese Art ist für empfindliche Nasen nicht geeignet, da die Geruchsbelästigung beim Öffnen des Gefässes sehr stark und penetrant ist. Der nun vom Fleisch befreite Knochen wird gut gewaschen und anschliessend bei Zimmertemperatur getrocknet (siehe Methode drei). Achtung, so belassen und keine Lacke, Farben etc. verwenden!

Die dritte Methode, das "Auskochen" wird eher empfohlen. Man legt den Kadaver in eine grosse Pfanne mit heissem Wasser. Dazu gibt man etwas Soda um das Fett aus den Knochen besser herauszulösen. Nun lässt man das Ganze leicht kochen und schöpft das oben schwimmende Fett immer wieder ab. Will man ein ganzes Skelett erhalten (z.B. eine Maus etc.) darf nur solange gekocht werden, bis sich das Fleisch vom Knochen löst, die Knorpel welche die einzelnen Knochen zusammenhalten jedoch noch erhalten bleiben. Vor dem Trocknen das Skelet oder den Schädel mit einer feuchten Gazebinde umwickeln,
damit alles ganz langsam (1 -2 Tage bei Zimmertemperatur) austrocknet und
die einzelnen Knochen besonders beim Schädel nicht springen und auseinander fallen.